Unternehmen würden gerne im Bereich Social Media und insbesondere auf Facebook aktiv werden. Es gibt zwei häufige Ausreden es nicht zu tun. Ich habe keine Zeit und mir fällt nichts ein. Der einfachste Redaktionsplan der Welt kann hier Abhilfe schaffen.
Wieviel Zeit brauche ich, um ein Jahr auf Facebook posten zu können?
Fangen wir mit dem Ziel für Facebook an. Ohne Ziel funktioniert nichts. Unser Ziel ist es, ein Jahr lang einmal pro Woche einen sinnvollen Beitrag zu posten. Einen Beitrag pro Woche. Kalkulieren wir pro Beitrag einen Aufwand von 10-20 Minuten, dann ergibt das maximal 520 Minuten. Gerundet etwa 17 Stunden. Also ungefähr zwei Arbeitstage. Zwei Arbeitstag für das ganze Jahr.
Jeder Unternehmer wird zwei Arbeitstage pro Jahr für die Zukunft seines Geschäfts aufwenden können. Auch Du. Da bin ich mir ganz sicher. Also, die Ausrede Zeit hätten wir schon einmal erledigt. Einverstanden?
Was soll ich bloß dauernd auf meiner Facebook Seite posten?
Ganz einfach mit einem Satz gesagt? Poste etwas, womit dein Unternehmen und Du selbst bei deinen Lesern emotionale Wirkung erzielst. Das hat zwei Vorteile für Dich. Zum einen lesen deine Besucher gerne, was Du schreibst und bauen dadurch eine Beziehung auf. Zum anderen merkt Facebook, wenn deine Beiträge bei deiner Zielgruppe gut ankommen und erhöht die Reichweite dafür.
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Und so funktioniert es – Redaktionsplan erstellen und loslegen
Was Du für den Redaktionsplan brauchst, ist schnell gesagt. Entweder etwas wie Excel oder wahlweise Zettel und Stift. Beides geht. Wobei ich zugebe, dass die Excel Lösung einige gewichtige Vorteile auf ihrer Seite hat.
Redaktionsplan 1. Schritt – Kalenderwochen anlegen
Unser Ziel war: einen Post pro Woche. Der erste Schritt ist, eine Excel-Tabelle anzulegen. Die Spalte “A” wird mit “Kalenderwoche” bezeichnet und anschließend werden Einträge von 1 bis 52 erstellt. Das sieht so aus:
Redaktionsplan 2. Schritt – Bekannte Themen für Postings sammeln und eintragen
Jedes Unternehmen, vor allem Einzelhändler, hat Zeitpunkte für Aktivitäten. Das können saisonale Ereignisse sein, Feiertage, Ferien und andere. Verkaufsoffene Sonntage oder kommunale Ereignisse sind für Postings geeignet. Im Redaktionsplan gibt es dafür eine weitere Spalte. Die Spalte “B” wird “Thema / Idee” genannt. In dieser Spalte werden zunächst alle bekannten Themen in der entsprechenden Kalenderwoche eingetragen. Von Neujahr bis Silvester, alles muss da rein. Das kann beispielsweise so aussehen:
Redaktionsplan 3. Schritt – Neue Ideen entwickeln und Themen finden
Betrachten wir uns unseren Redaktionsplan, gibt es noch Wochen ohne feste, thematische Idee. Unser Ziel ist es, jede Woche einen Post auf Facebook zu veröffentlichen. Wir brauchen weitere Ideen für einen Post. Nachfolgend eine Ideenliste, welche auf viele Bereiche übertragbar ist.
Zuvor die Leitlinie dafür. Niemand ist auf Facebook um langweilige Produktwerbung zu sehen. Wir brauchen Ideen für Geschichten. Geschichten rund um unser Geschäft. Über die Menschen im Geschäft. Über Kunden. Wie wir mit unserer Arbeit Probleme von Menschen gelöst haben. Wie hat sich das Leben eines Menschen positiv verändert? Durch unsere Arbeit?
Mögliche Ideen für Facebook Beträge:
- Das Geschäft kennenlernen
- Zeigen, wer das Geschäft betreibt
- Bilder von Chefs und Mitarbeitern, die etwas für Kunden machen
- Wo ist das Geschäft zu finden?
- Wie sieht die Gegend um das Geschäft?
- Bilder von Ereignissen und Veranstaltungen um das Geschäft
- Was kann die Beratung im Geschäft leisten?
- Zeigen, warum es sich lohnt, das Geschäft zu besuchen
- Welche Probleme lösen wir?
- Wie hat sich das Leben eines Menschen positiv durch uns verändert?
Bitte in jedem Fall auf einfache Produkt-Preis Postings verzichten, das möchte kaum jemand sehen!
Die neuen, gefundenen Ideen werden anschließend in den Redaktionsplan übertragen.
Redaktionsplan 4. Schritt – Texte und Bilder für den Facebook Beitrag
Nachdem die Ideen gesammelt wurden, werden noch Texte und Bilder benötigt. Die Texte können bequem erfasst werden. Dafür wird eine weitere Spalte eingerichtet. Diese wird “Beitragstext” genannt.
Redaktionsplan 5. Schritt – Beiträge auf Facebook vorplanen
Die geplanten Beiträge müssen aus dem Redaktionsplan auf die Facebook-Seite kommen. Hierzu nützt die Funktion “Planen”. Diese ist bei jedem Post auf der Facebook Seite verfügbar. Die Funktionsweise ist einfach. Der Facebook Post wird erstellt wie immer. Der Text wird aus dem Redaktionsplan hineinkopiert. Dazu ein passendes Bild . Wenn möglich, ein Link auf die eigene Webseite. Statt direkt zu veröffentlichen, wird der Post eingeplant.
Das Veröffentlichungsdatum und die Uhrzeit können frei festgelegt werden. Jeder Post wird dann automatisch zum gewünschten Datum veröffentlicht.
Alle eingeplanten Posts können bequem in einer Übersicht auf der Facebook Seite verwaltet werden. Im Nachhinein das Datum ändern, Bilder oder Texte erneut bearbeiten ist möglich.
Redaktionsplan 6. Schritt – grundlegender Ablauf im Überblick
Die Idee und der Ablauf sieht aus wie folgt:
- Redaktionsplan für 52 Wochen anlegen
- Themen im Redaktionsplan sammeln
- Ideen sammeln und eintragen
- Texte zu jeder Idee verfassen, Links oder Bilder bei Bedarf
- Beiträge mit der “Planen” Funktion in Facebook einstellen
Den Erstellungsaufwand auf ca. 1 Stunde pro Monat begrenzen
Zugegeben, am Anfang dauert es ein wenig länger. Es ist wie mit allen Dingen. Mehr Übung bringt mehr Routine und Geschwindigkeit. So kommt man auf eine Stunde Arbeit pro Monat:
- Themen und Ideen im Plan erfassen
- Zu Beginn 8 Facebook-Postings komplett machen. Mit Text und Bild oder Link
- Acht Facebook Beiträge mit der “Planen” Funktion in Facebook einstellen
- Nach vier Beiträgen, oder vier Wochen, vier Beiträge mit Texten fertig machen und vorplanen
- Alle vier Wochen die Beiträge für die übernächsten vier Wochen fertig machen und planen
Mit dieser Methode, werden immer vier Beiträge vorproduziert und eingeplant. Am Anfang ist eventuell mehr als eine Stunde notwendig. Es wird sich danach Routine einstellen und die Bearbeitungszeit wird sich stark reduzieren.
Im Jahresdurchschnitt kann man so auf eine Stunde Aufwand pro Monat kommen.
Ich wünsche gutes Gelingen und viel Erfolg.
Anmerkung:
Es gibt viele Werkzeuge und Tools für die Content- und Redaktionsplanung. Beispielsweise kann auch mit Buffer oder Scompler hervorragend geplant werden. Es ist jedoch am Wichtigsten, das überhaupt mit einer Planung begonnen wird. Und genau hierfür ist meine Idee vom einfachsten Redaktionsplan der Welt.
Sehr schön – simpel und für jeden irgendwie machbar: Die Zeit der Ausreden ist vorbei, denn es gibt keine optimale Postingfrequenz und keinen Zwang, etwas zu posten! Mit dem Schema sollte jede Facebookseite mit Inhalten bespielbar sein!
Lieben Gruß aus dem Rheinland
Klaus
Dankeschön für diese Übersicht. Endlich mal ohne Blabla und ständiges weiterleiten.
ich habe das sehr gut verstanden und werde es jetzt genau so machen.
Lieben Dank